Eines der größten Vorurteile, mit denen wir zu tun haben: Pflegekräfte wechseln nur in die Zeitarbeit, weil sie dort so viel Kohle verdienen können. Hand aufs Herz: Egal ob die Pflege nun Beruf oder Berufung ist – das gute Gefühl, den Menschen geholfen zu haben, zahlt leider weder die Miete noch sorgt es für einen vollen Kühlschrank. Faire Löhne sind für uns alle wichtig. Behauptet wirklich irgendjemand etwas anderes?

Ja, unsere Pflegekräften lieben ihren Job. Ja, sie lieben es auch, sich finanziell keine Sorgen machen zu müssen. Und ja, wir zahlen gutes Geld. Aber: Unsere Pflegekräfte arbeiten vor allem in der Leiharbeit, weil sie nicht mehr in einer Einrichtung fest angestellt sein möchten.

Eine Festanstellung in einem Krankenhaus, Seniorenheim oder einem Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigung hat viele Vorteile, das wollen wir gar nicht bestreiten: man hat sein festes Team, kennt die Kollegen, kennt die Räumlichkeiten und die Strukturen. Wir können absolut verstehen, wenn jemand diese Vertrautheit braucht und möchte.
Aber: In vielen Einrichtungen und festen Teams regiert das Drama. Konkurrenzdenken, Missgunst, Unzuverlässigkeit – viele unserer Pflegekräfte sind genau wegen solcher Themen in die Zeitarbeit gewechselt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen in eine Einrichtung und haben mit der ganzen Unruhe und dem Gezicke unter den Kollegen vor Ort nichts am Hut. Von uns wird auch niemand von der WBL angezickt, weil sie vielleicht Angst hat, dass ihr jemand ihren Job klauen will.

Unsere Pflegekräfte können sich ganz auf ihren Job konzentrieren, weil sie wissen, dass sie nicht auf ewig in einer Einrichtung sind. Und sie wissen auch, dass sie einen persönlichen Ansprechpartner bei uns haben, an den sie sich bei Problemen in der Einrichtung jederzeit wenden können. Wenn gar nichts anderes hilft, holen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch aus einem Einsatz raus. Unsere Pflegekräfte erledigen ihren Job, und sie haben die Zeit, ihren Job gut zu machen. Sie haben Zeit für die Pflege, sie haben Zeit für die Bewohner und Patienten.

Also ja, ein gutes Gehalt ist schön. Aber noch schöner ist es, vernünftig und ohne Bauchschmerzen arbeiten zu können.